Zur Debattenkultur im Juni 2019

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Email vom 19.Juni 2019

Sehr geehrter Herr Dr. Qechslen,

sehr geehrte Frau Morath,

sehr geehrte Frau Odin,

ich habe davon gelesen, dass und in welcher Weise die journalistische Arbeit von ›idea‹ Ihrerseits gegenüber Herrn Helmut Matthies kommentiert wurde.› Eine Mitarbeiterin eines Kirchenrats aus dem Landeskirchenamt in Bayern‹ urteilte – Zitat: »Gerade habe ich die Post geöffnet und einen Brief mit einem Ihrer ´Hefte und einen Werbebrief entgegengenommen … Mein Chef hält Sie für ein rechtspopulistisches und islamfeindliches Kampfblatt und wünscht sich von Herzen, dass Sie Ihre redaktionelle Tätigkeit beenden.«

Einmal abgesehen davon, dass ein grammatikalischer Fehler vorliegt: »Mein Chef hält Sie für ein … Kampfblatt«, der die Echtheit des Dokuments nur bestätigt – schäme ich mich für Sie ob einer solchen Kommentierung, die den Grad der Diffamierung überschreitet, hasserfüllt Hetze ausstrahlt, Argumentationslosigkeit offenlegt und jegliche Begründung sowie jeglichen Anstand vermissen lässt. Sieht so die vielbeschworene Streitkultur in der (bayrischen) Kirche (des EKD-Ratsvorsitzenden) aus? Wenn dies der Umgangsstil im bayrischen Landeskirchenamt sein sollte, verlieren Sie jede Berechtigung, über andere Hetzkommentare und Hetzer aus bestimmter politischer Szenerie herzufallen, die solche Urteile allerdings sehr wohl herausfordern, verdienen und entschiedene Zurückweisung erfordern. Von einem solchen Urteilsvorgehen (wie zitiert) kann ich mich nur distanzieren. Wer bringt den Titel »Kampfblatt« hervor? Wie belegen Sie Ihre These? Ist Ihnen bewusst, dass diese Unterstellung juristische Schritte nach sich ziehen kann?

Man mag und muss ›idea‹ ja nicht mögen, aber: zur Arbeitsweise der ›idea‹-Journalisten gehört sehr wohl das Abwägen der Argumente im Pro-und-Contra-Stil . Dabei leuchtet mir ein, dass ›idea‹-Journalisten immer wieder den Finger in die Wunden von Kirchenleitungen legen und: dass dies Kirchenleitungen sicher nicht behagt. Aber: eine solche Umgangsweise, wie von Ihnen geäußert, entspricht wohl nicht dem Geiste Jesu Christi.

Mit der Bitte um Beachtung, mit freundlichem Gruß!

Dr. Hans-Gerd Krabbe
Evang. Pfarramt Christuskirche
Martinstraße 9
77855 Achern