Eingabe an die Landessynode APR|2018: idea

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An den Präsidenten der Landessynode:
Herrn Axel Wermke
Synodalbüro der Landessynode
Blumenstraße 1 – 7
76133 Karlsruhe
Eingabe an die Landessynode vom April 2018
Betr.: Förderung Evangelischen Nachrichtenagentur idea

Sehr geehrter Herr Wermke,

der Bekenntniskreis Baden sowie (–weitere Unterzeichner–) reichen  hiermit folgende Eingabe an die Landessynode vom April 2018 ein:

Antrag auf dauerhafte Förderung der Evangelischen Nachrichtenagentur idea

Die EKD wird ihren Zuschuss für die Evangelische Nachrichtenagentur idea in den nächsten zwei Jahren kürzen und ab 2020 schließlich vollständig streichen. Diese Maßnahme gegen ein anerkanntes Qualitätsmedium (ohne Begründung, ohne Debatte und ohne vorherigen Dialog, dazu noch kaschiert durch einen zukünftigen Fonds unklaren Zuschnitts) schadet langfristig der publizistischen Qualität und Vielfalt und sie schadet damit auch der Kirche. Deshalb bittet der Bekenntniskreis Baden die Landessynode der evangelischen Kirche in Baden darum, dem Beispiel der Sächsischen Landessynode folgend in diesem und in den kommenden Jahren idea jährlich mit 15 000 Euro zufördern. Dieser Betrag ist im Vergleich zum Haushaltsvolumen (oder auch zur millionenschweren Förderung der kirchlichen Publizistik insgesamt) sehr gering, in seiner Wirkung allerdings nicht zu unterschätzen: Die Kirche würde damit ein Stück Glaubwürdigkeitin ihrer Befürwortung von Vielfalt, Pluralismus und Toleranz, von konstruktiver Kritik, Dialogwilligkeit und Dialogfähigkeit wiedergewinnen und den vielfach erhobenen Vorwürfen der absichtlichen Verengung des innerkirchlichen Meinungsspektrums, derAusgrenzung ganzer Gruppen von Gläubigen und der (finanz- und machtgesteuerten ) Zensur unliebsamer Kritik entgegentreten können. Die Förderung eines Mediums, dessen Botschaften einem nicht immer angenehm sind (auch wenn man seine Kompetenz in Sachen Informationund geistliche Orientierung wohl kaum bestreiten kann), wäre eindeutliches Zeichen dafür, dass Worten über Vielfalt und Toleranz auch dementsprechende Taten folgen, dass man die Folgen dieser Streichung – eine wachsende mediale Monokultur, die Gefahr der Gleichschaltung des Denkens, der Entsorgung kritischer Öffentlichkeitund der schleichenden Zerstörung der für eine demokratische Streitkultur unerlässlichen Presse- und Meinungsvielfalt –erkannt hat und sich darum kümmern will.

Immerhinhat Bundespräsident Steinmeier idea eine „ publizistische Institution“ genannt, die „einen festen Platz in der konfessionellen Publizistik sowie in der deutschen Medienlandschaft insgesamt hat“. Dies anzuerkennen und zu fördern sollte einer kirchlichen Synode eigentlich nicht schwerfallen.